Fibromyalgie
Fibromyalgie (Fibromyalgiesyndrom) ist ein Beschwerdekomplex, bei dem starke Muskelschmerzen im ganzen Körper im Vordergrund stehen. Der Begriff bedeutet wörtlich Faser-Muskel-Schmerz. Klassische Symptome sind anhaltende Schmerzen in der Muskulatur und in den Sehnenansätzen sowie eine erhöhte Druckempfindlichkeit an bestimmten Schmerzdruckpunkten, den sogenannten Tender Points. ). Insgesamt 18 Punkte, die sich an Sehnenansätzen an Nacken, Rücken, Schultern sowie an den Hüften befinden, bilden die Tender Points.
Die Schmerzen im Rahmen einer Fibromyalgie können unterschiedlich beschaffen sein: dumpf, scharf oder ausstrahlend. Auch die Intensität der Schmerzen ist nicht immer gleich. Sie wechselt sowohl über den Tag als auch im Krankheitsverlauf. Emotionaler Stress und Kälte können die Schmerzen verstärken.
Für die Fibromyalgie verantwortliche Ursachen sind bisher weitgehend unbekannt. Es ist eine familiäre Häufung der Fibromyalgie zu beobachten – ob Vererbung oder psychologische Faktoren (wie z.B. Lernmechanismen) dabei eine Rolle spielen, ist bislang nicht geklärt.
Als mögliche Ursache wird eine Störung des Schmerzgedächtnisses des Gehirns diskutiert, welche die Schmerzen auslöst. Wenn das Gehirn dauerhaft einen Schmerzreiz an eine Nervenzelle signalisiert, kann sich deren Empfindlichkeit so erhöhen, dass sie auch ohne ein Signal aktiv bleibt.
Es besteht die Annahme, dass der Fibromyalgie psychosomatische Ursachen zugrunde liegen können. Das vegetative Nervensystem bildet eine Brücke zwischen Psyche und Körper. So kann es bei Angst- oder Stresssituationen zum Beispiel zu erhöhtem Herzschlag und gesteigerter Durchblutung kommen. Dauert die Überbelastung zu lange an, können psychosomatische Störungen auftreten. Äußern sich diese in dauerhaften Schmerzen, entsteht wiederum eine Stresssituation und der Teufelskreis schließt sich.